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Das Innovationslab

Aktualisiert: 20. Nov. 2023


Innovationslab

Bild: Was ist der Nutzen von Innovationslabs oder sind es doch nur "physische Indoor-Spielplätze", die wenig mit den echten Kundenproblemen draussen in der Welt zu tun haben?


Innovationslabs sind ein beliebtes Instrument, um Unternehmen bei der Entwicklung neuer Ideen und Innovationen ausserhalb der klassischen inkrementellen Innovation (R&D, Akquisition, M&A, usw) zu verhelfen. Dies innerhalb einer gut geplanten Innovationsstrategie, um ein diversifiziertes Innovationsportfolio aufzubauen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen richtig zu verteilen. Gerade industrienahe Innovationsbestrebungen können gut in einem Corporate Innovation Lab innerhalb eines Unternehmens oder noch besser in Zusammenarbeit mit vertikalen oder horizontalen Partnern erfolgen. Als eine Art offenes Innovations- und Entwicklungszentrum, bieten Innovationslabs die Chance, neue Ideen in einem sicheren und kollaborativen Rahmen zu erforschen, mittels Expertise aus anderen Domänen (Lieferanten, Kunden, Partner) zu ergänzen und einfach am Markt zu testen.


Doch oftmals werden Innovationslabs von Unternehmen als reine "Mode-Abteilungen" für das Labeln des Firmennamens auf fremden Wertschöpfungen betrachtet, ohne dass die Labs dabei ausser der Moderation/Methodik relevante eigene Mehrwert schaffen. Noch schlimmer, wenn hinter dem Innovationslab nur Kreativräume gemeint sind. Grundsatzfrage ist dabei, was ist die Aufgabe des Innovationslabs im Kontext der Innovationsstrategie oder ist es nur ein "Indoor Spielplatz" designed von teuren Innenarchitekten? Daher ist es wichtig, dass Unternehmen nebst kollaborativen Methoden (Co-Innovation, Co-Creation, Collaboration), grundsätzlich eigene Mehrwerte schafft und somit auch eine Anschlussfähigkeit der Innovation in das eigene Unternehmen gewährleistet. Somit das Maximum aus den Investitionen in ein Innovationslab herauszuholen. Davon ausgenommen sind Moonshot-Projekte/-Abteilungen, die eher die Charakteristik von Forschungsprojekten haben.


«There are no facts inside your building, so get the heck outside.»
Steve Blank

Wenn Unternehmen mehr Nutzen aus einem Innovationslab ziehen möchten, müssen sie sicherstellen, dass der Prozess der Innovationen im Innovationslab effektiv ist. Grundsätzlich sollten die Kunden in Ihrem gewohnten Umfeld beobachtet werden und die Kreativräume dazu verwendet werden die Aktivitäten im Problemraum zu intern zu besprechen und verdichten, sowie für Prototypen Entwicklung in der Lösungsphase. Das bedeutet aber auch, dass diese Aktivitäten mittelfristig auch eigene Mehrwerte für die Firma schaffen muss und die restliche Firma mit den Erkenntnissen daraus befähigt werden und vor allem eins, die Lösungen sollen mit eigenem Mehrwert anschlussfähig werden. Ein reines Einsetzen von Lösungen von Drittanbietern stiftet zu wenig Nutzen, ausser einem möglichen späteren Kauf des Partners (Smart M&A) oder reines Innovationstheater. Dazu müssen Unternehmen sicherstellen, dass das Innovationslab nebst den externen Partnern auch mit dem restlichen Unternehmen verbunden ist, die richtigen Ressourcen sowie die richtige Erfahrung bereitstehen, um innovative Ideen nachhaltig zu entwickeln.


Ein Mangel an Entrepreneurship und Innovationserfahrung in den Innovationslabs kann dazu führen, dass Innovationen nicht erfolgreich sind und keine Mehrwerte schaffen. Eine gute Frage dabei ist, ob die Verantwortlichen die Innovation auch vorantreiben würden, wenn Sie ihre eigenen privaten Ressourcen (Intra-/Entrepreneurship = Geld, Lebenszeit, Sicherheit, etc.) dafür einsetzen müssten, aber auch entsprechend an den Erfolgen (Aktien, Optionen, Bonus, etc.) partizipieren könnten? Es ist daher wichtig, dass Unternehmen ein Innovationslab so aufbauen, dass es sich an die bestehenden Unternehmensstrukturen anpasst, die Innovationsprojekte im Sinne von Unternehmertum unter Berücksichtigung von kommerzieller Verantwortung/Nutzen vorangetrieben werden und auch eine Anschlussfähigkeit an das Unternehmen selbst schafft.


Ein Innovationslab sollte auch ein Ort sein, an dem Unternehmen eine Kultur des Experimentierens und des Ausprobierens schaffen können. Dies mit Menschen, die "wollen und nicht müssen" (Pull-Prinzip) und bereit sind ihre bisherigen Tätigkeiten abzugeben bzw. neue rekrutiert werden. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen ein Innovationslab so aufbauen, dass es diesen Kulturwandel ermöglicht. Die Einbindung der richtigen Ressourcen und eigenen Branchenwissen ist dabei ebenso wichtig wie das Einbinden der richtigen externen Partner und neuem Domänenwissen, um ein Maximum an Mehrwerten zu schaffen.


Nur so kann ein Innovationslab mehr als nur ein Label auf Fremdprodukten oder -Dienstleistungen sein und dem investierenden Unternehmen helfen echte neue Mehrwerte zu schaffen.


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