Bild: Webseiten wie z.B "There's an AI for that" geben eine Übersicht über die Vielzahl der Anwendungen die momentan entstehen. Ist alles nur ein tödlicher Hype/Bubble oder nicht?
Wenn vortrainierte Modelle und APIs eine Flut von Ideen auslösen
In einer Welt, die von exponentiell wachsender Technologie und deren immer einfacher Zugang geprägt ist, ist die Explosion von Services mit "künstlicher Intelligenz" (der Autor verwendet im Artikel der einfacheren Verständnis halber das Wort "KI" für alle Anwendungen dieser Familie) in unserem täglichen Leben langsam allgegenwärtig. Doch wie wirkt sich diese "AInflation" (AI + Inflation) auf die anbietenden Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle aus? In diesem Blogbeitrag werden wir die Auswirkungen der "AInflation" auf die Geschäftswelt untersuchen und herausfinden, warum Technologie allein nicht ausreicht, um erfolgreich zu sein.
Eine Technologie ist, was sie ist - nur eine Technologie und kein Geschäftsmodell
Die Verfügbarkeit von vortrainierten Modellen und deren Abrufbarkeit über APIs (Application Programming Interfaces) hat eine Flut von spannenden Ideen (Lösungen) ausgelöst. Unternehmen aller Grössen und Branchen stürzen sich auf diese Möglichkeiten und entwickeln "KI" basierte Dienstleistungen, oft ohne die User und deren Probleme zu kennen. Doch hier liegt oft das Missverständnis: "KI" ist zwar eine leistungsstarke Technologie, aber sie allein stellt noch kein Geschäftsmodell, noch weniger ein Garant für einen Erfolg dar. Ein Unternehmen muss ihren Service in einen Kontext setzen, der einen echten Mehrwert für die Nutzer bietet und diese bereit sind in einer Form dafür zu bezahlen. Sonst bleibt es eine technische Lösung für ein unbekanntes Problem eines unbekannten Users.
Wenn der Mensch hinter der "KI" nicht weiss, wer der Mensch vor der "KI" ist und was dieser will, dann hilft die beste "KI" nichts
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von "KI"-basierten Dienstleistungen ist die menschliche Interaktion. Selbst der technisch spektakulärste Service bringt nichts, wenn der Kontext und die Bedürfnisse des Benutzers nicht verstanden werden. Es ist daher unerlässlich, dass die Menschen hinter der KI den Nutzer und seine Herausforderungen, Alternativen, Jobs to be done, Struggles, aktuelle Lösungen etc. genau kennen.
Aus KI wird KA
Viele Startups und Unternehmen stürzen sich in den "KI"-Hype, mit (noch) keiner Ahnung (KA) des zu entwickelnden Geschäftsmodells. Sie entwickeln zwar beeindruckende KI-Modelle oder Services, aber sie haben keine Vorstellung davon, wie sie Kunden gewinnen oder wie sie jemals Geld verdienen werden. Dies führt später zu Enttäuschungen, finanziellen Problemen oder zur Einstellung dieser Projekte. Es ist wichtig, dass Unternehmen ihre "KI"-Initiativen mit einer klaren Innovationsmethode zu einem klaren Geschäftsmodell entwickeln.
Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Exit stirbt zuletzt
In der Startup-Welt herrscht oft die Vorstellung vor, dass eine beeindruckende "KI"-Technologie automatisch zu einem erfolgreichen Exit oder Folgefinanzierungen führt. Doch die Realität sieht anders aus. Es entsteht zwar oft noch eine rege Benutzung des Services in einer kostenlosen Version, aber erfolgreiche Exits erfordern nicht nur eine innovative Technologie, sondern auch eine nachhaltige Geschäftsstrategie, eine solide Kundenbasis und eine klare Wertschöpfung die es Wert ist dafür zu bezahlen. Die Hoffnung allein reicht nicht aus.
Vorteil, dass viele Ideen parallel entstehen - aber die Frage bleibt, welche wirklich überleben
Die "AInflation" hat zweifellos zu einer Fülle von Innovationen und neuen Dienstleistungen geführt. Auf makroökonomischer Ebene sind diese vielfältigen Ideen und Entwicklungen von Vorteil, da sie die technologische Landschaft vorantreiben und neue Möglichkeiten eröffnen. Doch auf mikroökonomischer Ebene stellt sich die Frage, welche dieser Projekte tatsächlich überlebensfähig sind und wirtschaftlich langfristig erfolgreich sein werden. Die Konkurrenz in diesem Bereich ist intensiv, und nicht alle Unternehmen werden letztendlich erfolgreich sein.
Fazit - AInflation
Um in dieser Ära der "AInflation" erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen einige Schlüsselprinzipien beherzigen:
Erstens ist es entscheidend, dass die "KI"-Technologie in einen klaren geschäftlichen Kontext gesetzt wird. Es reicht nicht aus, einfach KI-Modelle/-Services zu implementieren, sie müssen einen echten Nutzen für die Kunden bieten, die es ihr/ihm Wert sind dafür zu bezahlen.
Zweitens ist es unerlässlich, den menschlichen User zu berücksichtigen. Die besten "KI"-Algorithmen sind nur so gut wie der erlebte Service für den User. Unternehmen müssen sich darauf konzentrieren, ihre Kunden und deren Bedürfnisse zu verstehen, um die "KI" Services effektiv im Alltag einzusetzen.
Drittens müssen Unternehmen ein solides Geschäftsmodell entwickeln. Es reicht nicht aus, eine großartige Idee zu haben; es muss auch eine klare Suchstrategie geben, wie das Geschäftsmodell gefunden und validiert werden soll, wie Kunden erreicht werden und wie schlussendlich Umsatz/Profit generiert wird. Eine solide finanzielle Grundlage ist für jedes Unternehmen unerlässlich, um langfristig erfolgreich zu sein.
Schließlich ist es wichtig, die Realität zu akzeptieren. Der Glaube, dass eine beeindruckende KI-Technologie automatisch zu einem erfolgreichen Exit oder Venture Capital Finanzierungen führt, ist und bleibt eine Illusion. Erfolgreiche Exits erfordern eine umfassende Strategie und harte Arbeit.
Insgesamt leben wir aktuell in einer sehr aufregenden Zeit für Technologie und Innovation. Aber die anbietenden Unternehmen müssen sich bewusst sein, dass der Erfolg nicht automatisch kommt. Nur durch einen akzeptierten Mehrwert für die User, für diesen in einer Form "zu bezahlen" und einer erreichbaren Rentabilität, können das anbietende Unternehmen die Vorteile dieser Technologie voll ausschöpfen. Somit ein validiertes Geschäftsmodell zu finden und in einer Welt der "AInflation" erfolgreich zu navigieren.
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